Nachruf auf Edgar Pusch
09.10.1946 – 07.01.2023
Wir trauern um den Begründer des Grabungsprojekts Qantir/Piramesse: Unser langjähriger Freund und Kollege Edgar Pusch ist am 7. Januar 2023 leider verstorben.
Er war sowohl für unsere Grabung, als auch für das Roemer-und Pelizaeus-Museum Hildesheim und seine Ausstellungen und Projekte über viele Jahre hinweg ein wichtiger und unverzichtbarer Kollege. Wir werden ihn sehr vermissen.

Wer sind wir?
Wir sind ein internationales und interdisziplinäres Team, das sich seit vielen Jahren der Erforschung der Ramsesstadt widmet. Die Mitglieder der Forschungsgruppe gehören dem Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim, der Humboldt-Universität zu Berlin, aber auch einer ganzen Reihe weiterer Institutionen an. Darüber hinaus sind die ägyptischen Kolleginnen und Kollegen seit Beginn fest in unser Grabungsprojekt integriert.

Unsere Träger

Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Archäologie
Archäologie und Kulturgeschichte Nordostafrikas
Unter den Linden 6
10999 Berlin
Deutschland

Qantir/Piramesse - der Ort
Um etwa 1300 v. Chr. wurde die Ramsesstadt im östlichen Nildelta gegründet und ersetzte oder ergänzte damit Memphis als nördliche Haupt- und Residenzstadt Ägyptens. Die neue Stadt, die als „Haus-des-Ramses, geliebt-von-Amun, groß-an-Macht-des-Re-Harachte“ bezeichnet wurde, spielte für ca. 200 Jahre eine zentrale Rolle. Von hier aus regierte Ramses II., der den Ort innerhalb weniger Jahre nicht nur mit Tempel- und Palastbauten, sondern auch mit einer für Ägypten sonst in dieser Weise nicht belegbaren Militärbasis ausstattete.
Das Projekt Ramsesstadt
Im Jahr 1980 begann die systematische Erforschung der Überreste der Ramses-Stadt durch ein Team des Roemer- und Pelizaeus-Museums Hildesheim unter der Leitung von Prof. Dr. Arne Eggbrecht und Dr. Edgar B. Pusch als Grabungsleiter. Seit 2017 ist der Lehrbereich Archäologie und Kulturgeschichte Nordostafrikas der Humboldt-Universität als Kooperationspartner an diesem Projekt beteiligt.


Aktuelle Arbeiten
In den beiden Kampagnen im Herbst 2016 und 2017. Dabei wurde an einem Grabungsplatz gearbeitet, der auf der Basis der Ergebnisse der umfangreichen magnetischen Messungen ausgewählt worden war, die insbesondere Helmut Becker und Jörg Fassbinder (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege) zwischen 1996 und 2012 durchführten.