Regen!
Nach einem Gewitter am Vorabend starten wir früh in den Tag. Bereits auf dem Weg zum Frühstück steigen wir im Treppenhaus über Pfützen. Ein erster Blick in den Garten bestätigt unsere Befürchtungen – Qantir steht unter Wasser.
Der Kanal vor dem Haus ist gut gefüllt und die Straße auf dem Weg vom Grabungshaus zur Grabungsfläche, die uns durch das Dorf führt, ist matschig und von Pfützen durchzogen. Die Einwohner manövrieren vorsichtig ihre Autos, Esel und Kühe, um nicht zu dreckig zu werden oder gar stecken zu bleiben. Auf der Grabung angekommen, erwarten uns die Quftis und die weiteren Arbeiter mit trüben Blicken.
Ein Kurzbegehung reicht aus, um festzustellen: Unter diesen Umständen können die Arbeiten nicht fortgesetzt werden. Zwar steht das Wasser nur einige Zentimeter hoch in den Planquadraten, doch ist die Erde derartig aufgeweicht, dass schon das bloße Betreten die obersten 10 Zentimeter der archäologischen Schichten zerstören würde. So müssen wir nun einige Tage abwarten, bis es wieder losgehen kann. Hoffentlich ist uns der Wettergott nunmehr hold!
Doch damit nicht genug: Bei der Rückkehr zum Grabungshaus bleibt der Pick-Up im Matsch stecken und kann nur mit geballter Kraft des Teams aus dem Schlamm befreit werden. Und schon eine Kurve weiter rutscht er vom Feldweg halb ins Kleefeld – auch die Wege sind glatt wie Schmierseife. Zum Glück sind die Arbeiter noch vor Ort und helfen einmal mehr. Nach nur einer halben Stunde wieder zuhause angekommen, braucht es nun zunächst eine Tasse Tee. Zum Ausruhen bleibt aber dennoch keine Zeit! Nun heißt es, die Wartezeit gut zu nutzen. Objekte müssen gezeichnet werden, Befundbeschreibungen sind zu überprüfen, Fundzettel in die Datenbank einzugeben und last but not least gilt es, die Abrechnung zu machen.
Von: Sarah, Florian, Niklas
